Prey25,49 €
Prey: Komplex, frustrierend und unvollkommen, aber trotzdem geil
- 1Prey: Viel mehr als ein Shooter
- 2Prey: Hier wird spielerische Freiheit groß geschrieben
- 3Prey: Der Frust und die Lust der Alienjagd
- 4Prey: Entscheidungen, die sich auswirken
- 5Prey: Keineswegs perfekt ...
- 6Karstens Fazit: ... aber ein besonderes Spiel
Was ist das bisher für ein krasses Spielejahr 2017! Okay, dass The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder Persona 5 toll werden würden, daran habe ich aufgrund der Serien-Geschichte fest geglaubt. Doch dann gab es da noch die vielen positiven Überraschungen, Nier: Automata zum Beispiel, Nioh oder Horizon: Zero Dawn. Mir graut es jetzt schon vor jeder Spiel-des-Jahres-Abstimmung im Dezember ...
Die vielleicht größte positive Überraschung war für mich aber das Anfang Mai erschienene Prey, mit dem ich in meinem Urlaub etwa 25 Stunden unglaublich viel Spaß hatte. Das liegt sicherlich auch daran, weil meine Erwartungshaltung nach dem ganzen Tohuwabohu der letzten Jahre ziemlich im Keller war und ich nicht mehr als einen Retorten-Shooter von der Stange erwartet habe, der dem Vorgänger zu keiner Zeit gerecht werden kann.
Prey: Viel mehr als ein Shooter
Nun, Prey hat mit dem Spiel von 2006 tatsächlich wenig gemein und das beginnt bereits beim Genre. Der Titel der Arkane Studios ist mehr Action-Adventure mit Rollenspiel-Elementen, denn ein waschechter Ego-Shooter. Und zwar ein überraschend oldschooliger Vertreter dieser Gattung, der den Spieler nicht rund um die Uhr an die Hand nimmt, wie das viele andere moderne Spiele tun.
Quelle: PC GamesMit dem Prey aus dem Jahr 2006 hat das Werk der Arkane Studios nicht mehr viel gemein.Zur Story beziehungsweise der Ausgangslage möchte ich nicht viel schreiben, ihr sollt die Handlung selbst erleben. Daher nur so viel: Mit meinem Alter Ego Morgan Yu erkunde ich die Mondumlaufbahn-Station Talos I, auf der es einen schrecklichen Zwischenfall gab: Die außerirdischen Typhon, die auf der Station erforscht wurden, konnten ausbrechen und den Großteil der Belegschaft töten. Meine Aufgabe ist es nun, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Aliens die Erde erreichen.
Ich bewege mich dabei vergleichsweise frei durch die Station, mal schleichend, mal kämpfend, treffe Überlebende, höre Audio-Logs oder lausche via Funk den Worten verschiedener Parteien, die mir - ähnlich wie in Bioshock - verklickern wollen, was das Beste für mich und die Menschheit ist.
Prey: Hier wird spielerische Freiheit groß geschrieben
Bemerkenswert ist bereits hier das Maß an spielerischer Freiheit, das mir Prey durch das Charaktersystem gewährt. Mit sogenannten Neuromods lerne ich beispielsweise Hacking- respektive Reparatur-Skills, gewinne an Kraft, sodass ich schwere Hindernisse aus dem Weg räumen kann, oder schalte Alien-Kräfte frei, dank denen ich mich in nahe Objekte wie einen Aschenbecher verwandel, um so etwa durch einen schmalen Fensterschlitz zu schlüpfen.
All diese Dinge helfen mir auf der Station dabei, mir neue Bereiche zu erschließen. Alternativ finde ich vielleicht irgendwo den Tür-Code, baue mir mit der Gloo-Kanone, die eine Art Klebstoff-Munition verschießt, eine Treppe zu einem Lüftungsschacht oder nutze einen besonderen Granatentyp, um Hindernisse anzusaugen und diese dann in ihre Bestandteile zu zerlegen. Sprich: Stets habe ich mehrere Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen, auf einige der Lösungsvarianten kommt man jedoch nur, wenn man neugierig ist und einfach ausprobiert.
Prey: Der Frust und die Lust der Alienjagd
Das spielerische Experimentieren ist auch in den Kämpfen wichtig, vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden. Ich kann zwar überall Kram einsammeln, den an Recycling-Maschinen zu Crafting-Materialien umwandeln und so neue Munition, Medipacks oder Granaten herstellen, doch fallen die Vorräte dennoch ständig knapp aus.
"Schuld" daran sind die Typhons, die es bereits in ihrer einfachsten Form, den Mimics, in sich haben. Die kleinen Racker können sich zum einen in nahe Objekte verwandeln. Eine Scan-Vorrichtung, die ich im Laufe des Spiels erhalten habe, schützt zwar vor den meisten Hinterhalten, doch da sich die Racker frei auf der Station bewegen, bleibt dennoch bis zum Finale eine gewisse Grundspannung. Zum anderen springen und hüpfen sie derart flink und unvorhersehbar durch das Areal, dass sie deutlich schwerer zu erlegen sind als beispielsweise die Facehugger aus dem Alien-Universum. Die größeren Varianten werden dann sogar noch fieser, stecken eine Menge ein und teilen zudem ordentlich aus.
Quelle: BethesdaPrey: Die Typhons sind gefährliche Gegner, die in verschiedenen Variationen vorkommen.Allein mit Pistole und Pumpgun kommt man den Typhons in Prey also nicht bei - oft musste ich mir Alternativen einfallen lassen, um mich lebendig aus einer Situation herauszuwurschteln. Ein Beispiel: Für die Stimmenaktivierung einer Tür benötigte ich mehrere Sprachaufnahmen einer Frau. Eine Audio-Datei stellte sich dabei als ein Gesangsstück heraus, das im Zuge einer Feier aufgenommen wurde. Unglücklicherweise lockte das Lied mehrere Typhons an, darunter mit dem Alptraum die größte Variante der Aliens. Ich selbst hatte jedoch nur noch ein paar Pistolenkugeln sowie einige Granaten. Was tat ich also?
Nun, ich schnappte mir zwei Geschütze aus anderen Räumen sowie einige entzündliche Gasflaschen und bereitete für die Fieslinge einen Hinterhalt vor. Die Geschütze konnten den Alienschlägen zwar nicht lange standhalten, doch sorgen diese dafür, dass meine Opfer zur richtigen Position gelockt wurden. Aus einem Lüftungsschacht konnte ich dann die Gasflaschen zur Explosion bringen, die Granaten sorgten dann für den Rest.
Natürlich kommen auch in den Kämpfen die bereits erwähnten Talente zum Tragen. Wenn ich eine schwere Kiste auf ein Alien schleuder, hinterlässt auch das Wunden. Aggressive Drohnen kann ich dagegen via Hack auf meine Seite bringen. Und wenn ich einen Kampf umgehen möchte, entgehe ich als Kaffeetasse den Blicken der Typhons.
Prey: Entscheidungen, die sich auswirken
Welche Verbesserungen ich wähle, wirkt sich also aus, und kann sogar nach hinten losgehen, weil es keine Respec-Möglichkeit gibt. Genauso wirkt sich auch die Art und Weise aus, wie ich mich durch die Situationen schlawinere. Nutze ich die Möglichkeiten, die mir die Umgebung bietet, oder umgehe ich unnötige Kämpfe, stehen mir in den entscheidenden Situationen mehr Vorräte zur Verfügung. Entscheidungen muss ich aber auch immer wieder treffen, wenn ich es mit den Überlebenden zu tun habe. Rette ich einen Mann, der in einem Container gefangen im Weltraum treibt, treffe ich ihn später in meinem Büro an, wo er mir tatkräftig zur Seite steht.
Quelle: PC GamesOb wir den Überlebenden in Prey helfen oder nicht, wirkt sich aus.Auch im Laufe der Handlung muss ich einige wichtige Entscheidungen treffen, die sich auf das Schicksal der Überlebenden auswirken. Schön: Am Ende des Spiels werden mir diese sogar noch einmal aufs Brot geschmiert ... auch wenn mich der damit verbundene Twist nicht ganz so umgehauen hat wie beispielsweise das Ende von Bioshock Infinite.
Prey: Keineswegs perfekt ...
Womit wir bei den bereits erwähnten Ecken und Kanten sind. Ja, aus dem SciFi-Setting hätte man mehr herausholen können, vielleicht fehlt auch einfach nur ein Antagonist wie Shodan, der dem Überlebenskampf noch einmal eine besondere Note verleiht.
Schade ist auch, dass es einige Stellen im Spiel gibt, die schnell unnötig frustrierend ausfallen können. So gibt es etwa eine unverhoffte Begegnung mit einem Typhon in einem Aufzug. Gemein: Sobald man den Aufzug betritt, steckt der Charakter seine Waffe weg. Ist die Pumpgun dann sogar nicht geladen oder befindet sich die Gesundheit auf einem nicht ganz frischen Niveau, ist das eigene virtuelle Ableben quasi vorprogrammiert.
Gemein kann das Spiel auch werden, wenn man Waffen wie die Pumpgun oder den mächtigen Q-Strahl, der selbst fette Typhons zum Zerplatzen bringt, erst spät oder gar nicht findet und bestimmte Pflichtkämpfe ohne diese meistern muss. Ich selbst hatte Glück oder war, was das Durchsuchen der Räume angeht, fleißig genug. Ich kenne jedoch einige Kollegen, die hier einigen Grund zum Fluchen hatten.
Mich persönlich hat irgendwann am meisten das ständige Besuchen bereits bekannter Gebiete gestört, auch weil die Typhons gerne wieder auftauchen. Das hat schließlich sogar dazu geführt, dass ich mir einige Nebenmissionen gespart und ich mich stattdessen auf die Hauptstory konzentriert habe.
Karstens Fazit: ... aber ein besonderes Spiel
Wenn es in ein paar Monaten um das Spiel des Jahres geht, wird Prey sicherlich nicht mit einem Persona 5, Zelda oder Nier: Automata mithalten können. Doch könnte der Titel bei den Geheimtipps oder positiven Überraschungen auftauchen, weil ich mit Prey nicht nur 25 Stunden richtig viel Spaß hatte, sondern weil sich diese 25 Stunden besonders angefühlt haben. Fast wie eine Reise in eine Zeit, in der Spiele auch mal sperrig und komplex sein durften und den Spieler nicht in jeder Situation an die Hand nehmen mussten. Good old times ...
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